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EINE KLEINE ERFOLGSSTORY

Der Verfasser erinnert sich noch zu gut an die 70er und 80er-Jahre, als eine kleine, aber nicht zu unterschätzende Organisation namens "Rote Armee Fraktion" (vordem auch als "Baader-Meinhof-Bande" bekannt) das Land im Namen des Anti-Kapitalismus-Kampfes in mehr oder minder blindem Aktionismus mit Bombenterror überzog.
Bereits zu den ersten Zeilen werden nun sicher einige meiner Generation zu entrüsteten Sturmläufen ansetzen, das insgeheime Sympathisieren mit der "RAF" war für viele damals Teil der Lebensphilosophie. Auch dem Autor standen solche Gedanken manchmal nicht ganz fern, so manches Mal wurde die zum Rot-Front-Gruss gereckte Faust in Handschellen oder Daumenschrauben abgeführt. Er glaubt allerdings zeitlebens daran, dass sich politische Ziele nicht mit dem Auslöschen menschlichen Lebens erreichen lassen. Zu dieser Zeit liessen viele ihr Leben - beschützte Personen, Personenschützer, RAF-Mitglieder und auch etliche Polizeibeamte.
Im Zuge der anhängigen Prozesse machte sich ein junger Mann als Rechtsbeistand der RAF einen Namen: Otto Schily. Hätte man damals schon ahnen können, dass eventuell Profilierungssucht das Motiv für die Übernahme des Mandates war ???
Dieser Herr hat nichts ausgelassen, um fortwährend an seiner "Karriere" zu basteln. Der in meine persönlichen Annalen als 180°-Otto (und das hat nichts mit der Erstellung von selbstgebackenem Leberkäs zu tun) Eingegangene tauchte nach der Wende als ebenso "Gewendeter" im politischen Dunstkreis wieder auf und avancierte unter Gerhard Schröder zum Bundesinnenminister. Als solcher durfte er nun hemmungslos seine wahre Gesinnung offenbaren und entpuppte sich als einer eben jener Gesellen, die er in jungen Jahren mit Zähnen und Klauen bekämpft hatte. Ein rechtsstaatlicher Hardliner, dem sowohl die Verunglimpfung von Welt-Wirtschaftsgipfel-Gegnern wie die Verschärfung von Einwanderungs- und Ausländergesetzen und ähnlicher Dinge immer gerade recht waren, um sich auf das Übelste zu profilieren. Eine nicht zu übersehende mentale Verbindung zu seinem Vorgänger Günther Beckstein liess den Verfasser dann auch völlig an Herrn Schilys politischem Kodex zweifeln. Erinnert sei hier nur an die Bilder, die während der Hochwasser-Katastrophe 2005 in Oberbayern über den Bildschirm flimmerten, als Schily und Beckstein fröhlich plaudernd und gut gelaunt die überschwemmten Gebiete im Hubschrauber überflogen. Schon damals lag der Verdacht nahe, dass die Herren mehr Gemeinsamkeiten vereint als offiziell angenommen werden durfte.
Nun aber kommt der ultimative Hammer für jeden, der die Historie des Herrn Schily nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat. Der oben Beschriebene ist zum "Ehrenkommissar der bayerischen Polizei" gekürt worden - für besondere Verdienste um die innere Sicherheit Deutschlands. Das sind Erfolgsstories, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Bravo !!!!! Es sei dem Verfasser bitte verziehen, dass er sich anlässlich dieser Mitteilung das Zwerchfell aus dem Körper gelacht hat, seither unter Bauchschmerzen der Extraklasse leidet und nicht umhin kam, hier dazu Stellung zu nehmen.

Wem die Einleitung dieses Artikels noch im Gedächtnis ist, dem sei angeraten, für sich selbst den politischen Neo-Realismus dieses unseres Landes zu betrachten und zu hinterfragen. Herr Schily ist nur eines - aber ein überaus greifbares - von vielen Beispielen für dererlei Denkspiele. Ich befürchte, dass ich nicht der einzige schüttelkrampf-geschwächte Bürger dieser Republik sein werde……
 
 
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