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FÜNF NACH ZWÖLF

Geneigte Leserinnen und Leser dieser kleinen Kolumne, es ist mal wieder an der Zeit, zu einem Thema Stellung zu nehmen, welches dem Autor auf der Seele brennt.

Dass unsere Kinder durch hausgemachte, gesellschaftliche, mediale und als sogenannte „Spiele“ deklarierte Umstände und Einflüsse einer zunehmenden Verrohung und Planlosigkeit ausgesetzt sind, daran beginnen sich viele langsam zu gewöhnen.
Meine Generation ist damit aufgewachsen, amerikanisiertes Gedankengut als richtungweisend zu sehen, nicht zuletzt deshalb, weil im Zeichen der Nachkriegs-Altlasten Amerika als Sinnbild für Demokratie und Weltoffenheit galt. Was sich spätestens seit Korea und Vietnam als Trugschluss herausstellte. Trotzdem ist auch der Schreiber nicht frei davon, wenn er auf seine musikalischen Roots zurückblickt – auch heute noch nicht.
Aber er hat schon in jungen Jahren gelernt, sich Gedanken zu machen und nicht alles als gegeben hinzunehmen.

Als ich durch die Nachrichten das erneute Blutbad an einer amerikanischen Universität übermittelt bekam inklusive der damit verbundenen Hilflosigkeit ob solcher Geschehnisse, lief mir ein kalter Schauer den Rücken herunter und ich dachte spontan an meinen Sohn, dem jederzeit ähnliches widerfahren könnte. Ereignisse dieser Art sind ja auch in unseren Breitengraden nicht ungewöhnlich. Aus eigener Erfahrung ist mir bekannt, wie schnell unsere Kinder bereit sind, Trends jeglicher Art aufzugreifen und sich zu eigen zu machen – ich denke da nur an das damals aufkommende „cool finden“ von Textzitaten amerikanischer Rapper, die sicherlich grösstenteils aus eigenen Erfahrungen und realen Begebenheiten entstanden sind. Und ich erinnere mich noch gut daran, als ich meinem Sohn erklärte, dass diese Verbalien aus einer Situation entstanden sind, die mit seinem Lebensumfeld herzlich wenig zu tun haben, gerade, wenn sie als „Waffe“ gegenüber Lehrern oder sogenannten Kompetenzpersonen eingesetzt werden. Was für ihn letztlich nur durch eigenes Verspüren der Konsequenzen erlebbar wurde – was uns ja auch nicht erspart geblieben ist. Der Autor ordnet das unter der Rubrik „Lebenserfahrung“ ein.

Wenn ich dann allerdings sehe, wie viel „Lebenserfahrung“ Menschen mitbringen, die politisch für das Wohl und Wehe dieser Welt verantwortlich zeichnen – gerade im Zuge der Globalisierung – dann verschlägt es mir die Sprache und das ist eine extrem abgeschwächte Formulierung für das, was ich empfinde……
Wer stoppt diesen wahnsinnigen Texaner, der allen Ernstes angesichts der verzweifelten Eltern und Angehörigen der Opfer dieses Massakers dafür plädiert, auch in Zukunft im Namen der freien Persönlichkeitsentfaltung uneingeschränkten Zugang zu Waffen zu gewährleisten, um Probleme zu lösen? Dass der Mann krank im Kopf ist, hat er ja bereits zur Genüge bewiesen. Sorry Mr. Bush – how low can you go ???
Das Menschen, die den Plänen und Machenschaften der amerikanischen Waffenlobby entgegentreten, sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, ein nicht all zu langes Leben zu führen, ist ebenfalls bestens bekannt. Aber hat der Mann tatsächlich so viel Angst um sein bisschen Dasein? Wohl kaum! Er verdient kräftigst mit an der Spirale des Wahnsinns und diese Lobbyisten sichern ihm seinen Platz an der Spitze der Regierung.
Wie krank ist das alles!!

Und damit sind wir im eigenen Land angekommen. Wie sollen wir unseren Kindern Werte vermitteln, die aus unseren Erfahrungen resultieren – vielleicht nicht immer up to date, aber er- und gelebt, wenn sie permanent von Leuten mit sogenannter „Vorbildfunktion“ wie planlosen Politikern, einer anscheinend nicht minder planlosen Gesellschaft, durchgeknallten und verkaufsorientierten Musikern/Textern und vor allem der Industrie, die nur darauf bedacht ist, sich möglichst schnell die Taschen zu füllen, mit Füssen getreten werden????

Liebe „Kids“, versucht trotz allen Einflüssen, euch einen eigenen Kopf zum Denken zu bewahren und euch die Dinge, die diese Welt zu bieten hat, genauestens anzuschauen und euch ein eigenes Urteil darüber zu bilden. Jede Münze hat zwei Seiten und es ist nie verkehrt, sie vielleicht auch mal umzudrehen und zu schauen, was hinten drauf ist – es fördert das eigenständige Denken und Handeln und macht euch stark.
Liebe „Erwachsene“, lasst uns schnellstens auf den Boden der Realität zurück kommen und unseren Kindern helfen, einen gesunden Weg durch die Wirrungen des Lebens zu finden – auch wenn manche von uns diesen Weg  vielleicht selbst schon aus den Augen verloren haben mögen……
Es ist noch nicht zu spät – ABER ES IST FÜNF NACH ZWÖLF !!!!!!

 
 
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