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Öffentliches Piratentum

Dass München zu den teuersten Pflastern der Repubik gehört, wissen wir spätestens, wenn wir den Lohnabrechnungsbeleg mit dem Abbuchungsauftrag für den Mietzins unserer vier Wände vergleichen, Strom- und Gasabrechnung ins Haus flattern oder Klamotten ausnahmsweise mal nicht bei KIK, sondern regulär gekauft werden. Während letzterer Aktivität gönnt sich der gemeine Konsument gerne mal ein Tässchen Kaffee - so hiess das ehedem. Heutzutage schiessen die Coffeeshops (nein, nicht die aus den Niederlanden) wie mutierte Champignons aus dem aufgebrochenen Asphalt (eine Spezialität, die lange Zeit nur Pizzerien und Friseurgeschäften vorbehalten war) und legen eine Vielfalt des köstlichen Heissgetränkes an den Tag, dass einem schwindlig werden könnte.
Auch der Schreiberling ist dem Zauber dieser Genüsslichkeit erlegen und hat als Lieblingsgetränk, auch auf Grund der konsumierten Mengeneinheiten, Latte Macchiato für sich entdeckt. Und so sitzt er ab und an in oder vor einer dieser Nothilfestationen des täglichen Lebens und verköstigt seine aufgeschäumte Flüssigkeit. Dabei werden nicht nur Geschmacksunterschiede, sondern auch das Differieren des zu entrichtenden Obolus wahrgenommen. Nun hat man sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Schwankungen von bis zu 1.50 Euro je nach Anbieter zu verzeichnen sind, jedoch geht oft der exzellente Geschmack mit höheren Preisen einher – siehe z.B. „Starbucks“, die im obersten Level mit 3.80 Euro für die Riesentasse liegen, aber nach Ansicht des Autors eben auch geschmacklich im selben Level angesiedelt sind und vom Personal stets einen zuvorkommenden und freundlichen Umgang pflegen. Für den ständig wechselnden Sprachgebrauch (heute auf englisch – morgen plötzlich auf italienisch bestellen) ist wohl eher die Fimenleitung zuständig.
Was den Immigranten des Zaubertrankes Kaffee recht ist, ist nun anscheinend den einheimischen Vertretern der Gattung zur Erleuchtung geraten. Da gibt es seit geraumer Zeit in der Stadt eine Kette, die sich „BACKspielHAUS“ nennt und deren Filialen sich ebenfalls pilzartig vermehren. Da bleibt es nicht aus, sich auch hier mal das köstliche Nass kredenzen zu lassen nebst Einnahme zweier ungefähr Mittelfinger grosser belegter Laugenstangen, auch als Minigebäck bekannt – sind sie nicht süss……
Allerdings liegen die Dinger gerne mal quer im Hals, wenn man eine Rechnung über sage und schreibe fast neun(!) Euro präsentiert bekommt. Wobei der eingangs erwähnte Latte Macchiato (in normaler Grösse und geschmacklich eher im Mittelfeld platziert) mit 4.20 Euro zu Buche schlägt…. Das würde der Schreiber gerne als dreist bezeichnen und sich auf diesem Wege Luft machen, nachdem sich das Laugengestänge irgendwie den Weg durch die Speiseröhre gebahnt hat.
Werte Damen und Herren vom „BACKspielHAUS“ – nix für ungut, aber das ist öffentliche Piraterie in bestem Sinne und die Überlegung wert, ob es dieses Gebahren tatsächlich braucht oder ob man um euren (Saft)Laden nicht lieber dankend einen grossen Bogen machen sollte. Da nützt auch kein noch so „ansprechendes“ Interieur oder hübsch bunte Tellerchen, ganz zu schweigen von der meist schlecht gelaunten und muffigen Service-Crew, bei der man des öfteren das Gefühl nicht los wird, sich für seine Bestellung entschuldigen zu müssen.
Sorry, aber darauf kann ich gerne verzichten und eventuell auf Grund dieses Artikels oder gar eigener Erfahrungen der ein oder andere Leser ebenfalls. Es wäre euch zu gönnen. Piraten fahren gewöhnlich zur See und die ist weit weg – good luck on your mission !!          

 

 
 
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